Prinz Charles im Bundestag. Eine Rede für die Ewigkeit zum Volkstrauertag

18.11.2020

Prinz Charles im Deutschen Bundestag - Eine Rede für die Ewigkeit zum Volkstrauertag!

Dieser Besuch von Prinz Charles und Herzogin Camilla wird in die Geschichte der deutsch-britischen Freundschaft eingehen. Der zukünftige König des Vereinigten Königreiches hielt eine emotionale Rede zum Volkstrauertag im Bundestag in Berlin und setzte ein Zeichen der Hoffnung zwischen Corona-Pandemie und Brexit.

Prinz Charles und Herzogin Camilla zum Volkstrauertag in Berlin

Zum ersten Mal nahmen Mitglieder des britischen Königshauses an der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Deutschland teil. 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kamen Prinz Charles, ältester Sohn von Queen Elizabeth und Prinz Philip, und seine Ehefrau Camilla auf Einladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Berlin.  Der Gedenktag stand aufgrund des Jubiläums im Zeichen der deutsch-britischen Beziehungen.

Nach einem Besuch im Schloss Bellevue ging es für das britische Thronfolgerpaar zur Neuen Wache. Seit 1993 dient die Neue Wache als Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Dort legten sowohl Charles als auch Camilla Kränze mit persönlichen Grüßen nieder.

Britischer Thronfolger war mehr als 30 Mal in Deutschland

Prinz Charles war seit 1962 mehr als 30 Mal in Deutschland. Zuletzt im Frühjahr des vergangenen Jahres, wo er unter anderem das Schloss Wörlitz besuchte. Diese enge Bindung wurde in seiner Rede, die er zum Abschluss im deutschen Bundestag hielt, verdeutlicht.

Der Prince of Wales hielt seine Ansprache, die aufgrund von Corona nur vor ca. 30 Personen gehalten wurde, abwechselnd in englischer und deutscher Sprache.  Obwohl sich die Mitglieder des britischen Königshauses nie politisch äußern, erwähnte Prinz Charles in seiner Rede den bevorstehenden entgültigen Austritt seines Landes aus der Europäischen Union. Den Brexit nahm er hier zum Anlass, um auf die lange gemeinsame Geschichte zwischen Großbritannien und Deutschland einzugehen.

Der Einfluss von deutscher Kultur und Wissenschaft in Großbritannien war groß

Charles sagte in seiner Rede: "Die Verbindungen zwischen der britischen und der deutschen Bevölkerung reichen zurück bis mindestens ins Römische Reich. Sie entwickelten sich in einer gemeinsamen Zivilisation weiter, bildeten im Lauf der Jahre ein Gewebe hin- und herverlaufender Fäden. Für viele von uns sind diese Verbindungen persönlicher Natur, wir haben familiäre Bindungen und Beziehungen, die uns auch heute noch lieb und teuer sind."

Auch ging er auf seinen deutschen Urururgroßvater Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha ein, der die Wissenschaft und Kunst in Großbritannien geprägt und gefördert hatte. Des Weiteren erwähnte Charles die berühmten deutschen Komponisten Bach, Beethoven und Händel, ohne die die britische Musiktradition nicht vorstellbar sei.

75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges betont Prinz Charles das tiefe Vertrauen beider Länder ineinander und das Band der Freundschaft zwischen Großbritannien und Deutschland, was nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde und auch im Hinblick auf den bevorstehenden Brexit weiterhin bestand haben wird.

/L.-M.S.

Share by: