The Royal Train

The Royal Train, Ein Film von Johannes Holzhausen

The Royal Train

Der neue Film von Johannes Holzhausen. Kinostart: 13.02.2020

Eine Kronprinzessin bereist ihr Heimatland per Zug. Derweilen nichts ungewöhnliches, doch reden wir hier nicht von Kronprinzessin Victoria von Schweden, die sich ihrem Volk zeigen möchte. Wir reden auch nicht von Kronprinzessin Elisabeth von Belgien, die eine engere Bindung zu den Menschen ihres Landes herstellen will. Nein, diese Reise handelt von der im Exil geborenen Kronprinzessin Margareta von Rumänien, der ältesten Tochter von König Michael I. von Rumänien, dem letzten König des südosteuropäisches Landes. Der österreichische Regisseur Johannes Holzhausen stellt mit seinem neuen Dokumentarfilm „The Royal Train“ einen längst vergessenen Teil der europäischen Geschichte wieder in den Vordergrund. In 90 Minuten erfährt der interessierte Zuschauer nicht nur Details über eine Monarchie, die seit mehr als 70 Jahren nicht mehr existiert, sondern auch über die Menschen eines Landes, die sich nach Anerkennung und Identität sehnen. Bereits seit dem Ende des 19. Jahrhundert bereist die rumänische Königsfamilie per Zug ihr Heimatland. Das langfristige Ziel von Margareta ist es nun, den früheren Status ihrer Familie wiederherzustellen und ihrem Volk näher zu kommen.
The Royal Train, Ein Film von Johannes Holzhausen

Kurzinhalt und Kritik

Der Film ist inhaltlich in zwei Teile geteilt. Er beginnt mit der etwas wunderlich anmutenden Szene eines Alkoholtest der Fahrdienstleiterin im Bahnhof der rumänischen Stadt Fagaras vor Schichtbeginn. Obwohl diese Szene nichts mit dem Royal Train und der rumänischen Königsfamilie zu tun hat, ist sie doch ein wunderbarer zwangloser Einstieg. Fagaras ist eine Station auf dem Fahrplan des Royal Train. Auf ihrer Reise wird die Kronprinzessin von ihrem Ehemann Prinz Radu und ihrer Schwester Prinzessin Maria begleitet. Die Liebe und Begeisterung, die ihnen auf ihrem Weg durch das Land entgegengebracht wird, ist genauso spürbar, wie die Unbeholfenheit der Menschen mit einer Prinzessin umzugehen. Doch besonders bei der älteren Bevölkerung, die den nunmehr verstorbenen König Michael I. noch als König von Rumänien kennen gelernt hat, ist die Freude über die Bemühungen seiner ältesten Tochter den Status der Königsfamilie wiederherzustellen besonders erkennbar.
Nach ungefähr der Hälfte des Films verschiebt sich der Schwerpunkt, weg vom Zug und hin zur Königsfamilie und der Situation im Land, denn die royale Reise endet nicht am letzten Bahnhof, sondern wird von Prinzessin Margareta auch abseits der Schienen weitergeführt. So empfängt sie den Prince of Wales im Elisabeth – Palast in Bukarest, besucht die National Highschool of Arts Queen Mary in Konstanza und hält eine Rede im Parlamentspalast. Besonders durch die Arbeit des Kunsthistorikers Adrian Buga, der für die Königsfamilie besondere Stücke aus der Zeit des Königreichs Rumänien aufspüren soll und immer wieder in Szenen zu sehen ist, wird eine besondere Verbindung zwischen Gegenwart und Vergangenheit hergestellt.

Der Film zeigt auf eine einzigartige Weise, wie eine Kronprinzessin wieder Fuß fassen möchte in einem Land, welches ihre Familie ins Exil geschickt hat.
The Royal Train, Der neue Film von Johannes Holzhausen

Fazit von Royal History zu The Royal Train

Eine absolute empfehlenswerte Dokumentation über eine fast vergessene Monarchie. Genauso wie der Wein, von dem Prinz Radu eine Kostprobe genießt, zeigt diese Dokumentation  „Eine Synthese zwischen neu und alt, zwischen modern und bodenständig“.
/L.-M.S.
Share by: